Workshop Agiles Projektmanagement

Alles agil? Vor allem bei IT-Projekten schon länger ein geflügeltes Wort, scheinen inzwischen viele Firmen „agil Arbeiten“ als Trend aufgenommen zu haben. Allerdings steckt dahinter mehr als nur neue Tools und Methoden! Wie agiles Arbeiten praktisch funktioniert, konnten die Teilnehmer*innen des Workshops „Agiles Projektmanagement“ am letzten Donnerstag auf dem Campus der Bergischen Universität spielerisch austesten.

Gehirnzellen und Geschicklichkeit

Der TecLab – Workshop wurde von Michael Voss und Lukas Atzert von Bucs IT (Link) geleitet, die zunächst die grundlegenden Prinzipien von Agilem Projektmanagement im Unterschied zu klassischen Modellen der Projektarbeit erläuterten. Dabei wurde schnell klar, dass eine Umstellung auf agile Arbeitsprozesse nicht nur mit einigem Aufwand verbunden, sondern auch nicht für jedes Projekt sinnvoll ist.

Nach dem kurzen theoretischen Teil wurde es dann sportlich – die erste Übung erforderte neben guter Strategie auch ein wenig Geschicklichkeit im Fangen von Bällen!

Jede der beiden Gruppen sollte Plastikbälle von einer Kiste in eine andere transferieren und zwar nach festen Regeln und in einer vorgegebenen Zeit. Simuliert wurde damit agiles Arbeiten auf der Basis von Scrum, bei dem sich kurze Arbeitsphasen, sogenannte „Sprints“ mit Reflexions- und Korrektureinheiten abwechseln. Nach mehreren Durchgängen werden idealerweise Strategie und Ausführung perfektioniert und das Team kann die eigene Arbeitsgeschwindigkeit für diese Aufgabe immer besser einschätzen.

Pokerface verboten

Übung Nummer zwei erforderte dann weniger Körpereinsatz, dafür aber Planungsstärke. Mithilfe eines speziellen Kartenspiels ging es darum, in kleinen Gruppen den Aufwand und Schwierigkeitsgrad von Aufgaben (sogenannten User Stories) einzuschätzen. Bei dieser Methode, Planning Poker oder auch Scrum Poker genannt, wird für die Aufgaben in der Gruppe ein spezifischer Zahlenwert vergeben.

Die Zahlenwerte steigen in einer Fibonacci-Reihe an, hier von Null (extrem einfach) bis zu 100 (Entwicklung der eierlegenden Wollmilchsau). Damit wird symbolisiert, dass bei größeren Aufgaben Schwierigkeitsgrad, Zeitaufwand und potentielle Hindernisse exponentiell zunehmen. In der anschließenden Diskussion der vergebenen Zahlenwerte zeigten sich große Unterschiede bei der Einschätzung, je nach Fachrichtung, persönlichem Hintergrund und Interpretation der User Story.