Digitalisierung war zwar auch schon vor der Pandemie kein Neuland mehr, ist aber nochmal viel relevanter geworden. Eine Gruppe von Interessierten aus unterschiedlichen Bereichen wie Uni, Weiterbildung, Marketing und VR/Robotik haben sich mit uns und unserem Experten Joachim Beck von Beck & Consorten am 20. Juli in einem gemütlichen Fireside-Chat „Total digital – Digitalisierung auf Knopfdruck“ zusammengefunden. Dabei ließ sich direkt erproben, ob sich die Intimität und Intensität dieses Veranstaltungsformats in eine Zoom-Konferenz übertragen lassen – durchaus, wie sich zeigte, mit Erfolg! Wir sprachen mit den Teilnehmer/-innen nach einer kurzen Vorstellungsrunde über unterschiedliche Bereiche, in denen die Digitalisierung im Rahmen der Pandemie wichtig wurde.

Home sweet Home-Office?

Arbeiten im Home-Office – davon waren fast alle der Anwesenden betroffen. Einig waren sich alle, dass flexible Arbeitsplätze z.B. im Home-Office und die dafür notwendige digitale Infrastruktur durchaus Vorteile mit sich bringen. Gerade für Berufspendler kann der Wegfall der Anreise zum Arbeitsplatz ein großer Bonus sein – kein Stau, keine verspäteten Züge! Eine besondere Herausforderung stellte für einen Teilnehmer eine große Anzahl von Vorstellungsgesprächen dar, die während einer Recruiting-Phase bewältigt werden musste. Wir diskutierten, ob das Fehlen eines Kennenlernens in einem Gespräch vor Ort die Auswahl der richtigen Person für den Job erschwert. Potentielle Kandidaten für die Stelle wurden kurzerhand zum gemeinsamen Zoom-Mittagessen dazugeschaltet um das auszugleichen. Natürlich kamen wir auch auf die Nachteile des Home-Office zu sprechen, wie das Fehlen eines Austauschs mit den Kollegen und Kolleginnen das Problem, Arbeit und Freizeit klar zu trennen.

Learning by Zooming

Ein reger Austausch entstand zum Thema Digitalisierung von Bildung und Weiterbildung. Hier waren viele unterschiedliche Perspektiven vertreten, da viele Teilnehmer/-innen sowohl Bildungsschaffende als auch Rezipienten von Online-Kursen und -Unterricht waren. Der Erfahrungsaustausch zeigte, dass sich analoger Unterricht nicht einfach eins-zu-eins digital kopieren lässt, sondern die Zielgruppe, der Zeitrahmen und viele andere Faktoren berücksichtigt werden müssen. E-Learning will gelernt sein! Das konnte auch unser Experte Joachim Beck bestätigen und berichtete von den Schwierigkeiten, die Teilnehmer/-innen bei Online-Tagesseminaren am Ball zu halten. Auch für die Workshopleiter ist so ein ganzer Tag vor der Kamera eine Herausforderung. Hier können sogenannte Breakout-Sessions und Gruppenarbeiten in kleinerer Runde helfen.

Herausforderung Online-Großveranstaltung

Ein weiteres wichtiges Thema für uns waren digitale Großveranstaltungen. Hiermit wurde durch die Pandemie in vielen Fällen tatsächlich Neuland betreten. Wie setzt man ein Event wie die Bergische FuckUp-Night, einen Hackathon mit 40.000 Teilnehmenden oder Events wie die re:publika oder die Hannover Messe online um? Zusammen brachten wir Erfahrungen als Teilnehmende und Organisatoren solcher Events in die Diskussion ein. Es zeigte sich, dass die Knackpunkte vor allem das fehlende Feedback eines Publikums und der Wegfall des persönlichen Austauschs sind. Gerade bei so persönlichen Berichten, wie sie die Speaker der Bergischen FuckUp-Night präsentieren, fällt das Ausbleiben von Publikumsreaktionen wie Applaus oder Gelächter schwer ins Gewicht.

Zurück auf Neuland?

Zuletzt setzten wir uns mit der Frage auseinander, ob wir von diesen vielen Digitalisierungssprüngen etwas mit zurück in die „Normalität“ nach der Pandemie nehmen werden. Dabei gingen die Meinungen stark auseinander. Von der Auffassung, dass es überhaupt keine Rückkehr in die „Normalität“ wie wir sie vor Corona kannten, geben wird, bis zur einhelligen Annahme, dass es einen dauerhaften Zuwachs von Remote-Work geben wird, wurde alles diskutiert.

Wir haben uns sehr über den regen Austausch gefreut! Diese sehr interessante Gesprächsrunde im kleinen Rahmen hat gezeigt, dass das Thema Digitalisierung durch die Pandemie sehr relevant ist und hier noch viel Diskussionsbedarf besteht. Wir wollen dazu mit Euch im Gespräch bleiben und planen auf jeden Fall weitere Events – online oder wieder vor Ort – in naher Zukunft.