New Work, Scrum, Design Thinking und Kanban – die Liste ist lang, wenn es um moderne Arbeitsprozesse geht. Scheinbar jede Firma arbeitet neuerdings agil, entsprechend groß ist das Interesse? Nachdem unsere beiden Webinare zum Thema New Work großen Anklang fanden, konnten interessierte Teilnehmer*innen in den letzten Wochen erneut verschiedene agile Methoden ausprobieren.

Agile Methoden – Scrum, Kanban & Co.

Am 29. Oktober luden wir ein zum Workshop „Agile Methoden – Scrum, Kanban & Co.“. Pieter Stäblein startete das Event direkt mit einer Praxisphase und warf die Teilnehmer*innen nach einer kurzen Vorstellungsrunde sozusagen ins kalte Wasser. Sie sollten anhand eines fiktiven Projekts das Arbeiten in einem Scrum-Cycle ausprobieren. Die Aufgabe: Ein innovatives Fahrrad entwickeln! Der Ablauf eines Scrum-Cycles wurde dabei im Zeitraffer umgesetzt, Pieter gab den Teilnehmer*innen minimale Regeln zur Arbeitsweise und klare Zeitvorgaben für die einzelnen Schritte. Obwohl die Arbeitsbedingungen anfangs ungewohnt waren, kamen die Teilnehmer*innen kamen schnell in Schwung. Am Ende dieser Runde konnten sie in Ihrer Präsentation spannende Ergebnisse vorweisen.

Im Anschluss ging Pieter dann auf das Konzept Scrum ein und gab Hintergrundinformationen zur Entstehung und Anwendung dieser Methode. Außerdem erläuterte er die Schritte, die in der Praxisphase umgesetzt wurden. Die Teilnehmer*innen konnten ihre Erfahrungen mit dem „Scrum-on-speed“-Versuch reflektieren. Danach  gab Pieter einen Überblick über weitere agile Methoden, wie das Kanban-Board, das sich sehr gut für den Workflow in Projekten einsetzen lässt und in vielen Projektmanagement-Tools wie Trello und Asana bereits integriert ist. Vor allem die Praxisphase ohne Vorkenntnisse kam bei den Teilnehmer*innen gut an und wir freuen uns über das positive Feedback!

Event Storming – Prozesse verstehen und optimieren

Am 11. November kam eine Gruppe von Teilnehmer*innen im Freiraum zum Workshop „Event Storming – Prozesse verstehen und optimieren“ mit Lars Heidemann von der Wuppertaler Agentur shetani zusammen. Diese agilen Methode, die von Alberto Brandolini eigentlich für Software-Projekte entwickelt wurde, kann flexibel auch auf nicht digitale Projekte angewendet werden. Im Workshop führte Lars Heidemann die Teilnehmer*innen aber zunächst über die Analyse eines Bestellvorgangs bei Amazon an das klassische Konzept heran.

Ausgerüstet mit vielen farbigen Klebezetteln sollten sie die einzelnen Schritte oder „Events“ des Prozesses an der Wand nachbilden. Die unterschiedlichen Farben stehen dabei für verschiedene Ebenen: orange traditionell für die Event-Ebene (was passiert), blau für die Command-Ebene (was wird programmiert), grün für Read Model/View (was wird auf der Website etc. angezeigt) und pink für Externe Systeme (z.B. einen Versanddienstleister). Die Farben und einige der Ebenen lassen sich natürlich anpassen – use what you got! Die Teilnehmer*innen merkten schnell, dass der Amazon-Bestellprozess tatsächlich ein hochkomplexer Ablauf ist und schon ein paar Meter Wand bedeckte!

Die potentiellen Problemstellen, an denen Dinge schieflaufen oder es zu Missverständnissen kommen könnte, weil z.B. notwendige Informationen fehlen, wurden so sichtbar. Lars Heidemann ging noch einmal auf die verschiedenen Arbeitsschritte und Regeln ein und beantwortete theoretische und praktische Fragen. Danach gingen die Teilnehmer*innen erneut in eine Praxisphase. Diesmal sollte ein vermeintlich simpler Prozess an die Wand gebracht werden: Eine Email schreiben. Die Teilnehmer*innen stellten schnell fest, dass sich auch hinter dieser einfachen Aufgabe eine Vielzahl von komplexen Schritten versteckte. In der anschließenden Feedbackrunde gab es durchweg positive Rückmeldungen zu diesem intensiven und spannenden Workshop. Fazit: Event Storming ist nicht nur ein neues Buzzword, sondern ein faszinierendes Tool, mit dem man komplexe Abläufe transparent machen und so gemeinsam im Team verbessern kann!